Grenzenlose Musik und Heimatliebe
Kandel: Deutsch-französischer Konzertabend
„Elsass und Pfalz – Gott erhalt´s“: So hieß das Motto eines deutsch-französischen Abends, zu dem die Vereine „Kunst und Kultur in Kandel“ und „Grenzüberschreitende Freundschaften“ in die Stadthalle Kandel eingeladen hatten. Natürlich gab es Musik aus beiden Regionen mit dem Hoffmann-Hammer-Trio aus Neupotz und dem elsässischen Liedermacher, Dichter und Sänger René Egles mit seinem musikalischen Begleiter Jean-Paul Distel.
Die Pfälzer und Elsässer Akteure besangen die Schönheit der Heimat links und rechts der Lauter sowie die Freundschaft und das Verbindende über die Grenzen hinweg. Ein weiterer Aspekt war die Erhaltung des südpfälzischen Dialekts und der elsässischen Sprache, viele Lieder waren dem Streben nach Freiheit und Frieden gewidmet.
Ergreifend waren die Lieder des Hoffmann-Hammer-Trios vom Freiheitsgedanken der vom Hambacher Schloss ausging, verbunden mit der Aufforderung „Trag ihn hinaus in die Welt“ sowie das Lied der deutschen Auswanderer, die einen Weg in die Freiheit und aus der Armut suchten. Zu Herzen gingen René Egles Ballade „Ums g´schunnene Land“ und sein den Kindern dieser Welt gewidmetes Lied, in dem er von einem Land „Wu d´Grenze uns nit trenne“ träumte. Und als Antwort auf die Hymne „O Pfälzer Land, wie schön bist du“ sang Egles das Loblied auf Wissembourg, „der kleinen Stadt hinter Bergen und Wälder versteckt“ – und zwar in Elsässisch, Deutsch und Französisch.
Es ging aber auch lustig zu an diesem französisch-deutschen Abend, ganz so, wie es der Mentalität der Elsässer und der Pfälzer entspricht: Etwa bei den Liedern von der lang schon ersehnten „Verbindung von Riesling zum Zander“ oder der Wallfahrt eines jungen Elsässers „zu sei´m Schätzel ins Bett“. Auch die von Erich Hoffmann gekonnt vorgetragenen Gedichte in Pfälzer Mundart trugen viel zum Gelingen des fröhlichen Teils des Abends bei.
Es war überhaupt ein schöner Abend, so das Fazit der vielen Besucher. Davon zeugt auch der nicht enden wollende Beifall, der auf die fünf Akteure niederprasselte, nachdem sie gemeinsam das Schlusslied „Die Gedanken sind frei“ in Deutsch, Französisch, Englisch, Italienisch und Polnisch vorgetragen hatten.
(wm) Die Rheinpfalz am 17.10.2012.