„Wochenblatt“ am 30.08.2012 zum Benefizkonzert in Neupotz

Tiefe Kiste aber super, super!

Neupotz: Hoffmann-Hammer-Trio gibt gelungenes Benefizkonzert

Von Julia Lutz

Mit stehenden Ovationen und strahlenden Gesichert endete am Freitag das Benefizkonzert des Hoffmann-Hammer-Trios in der St. Bartholomäus Kirche, das als Open Air Knzert zugunsten des Auen- und Informationszentrums „Haus Leben am Strom“ geplant wurde. Es war ein mitreißendes Konzert, das noch lange in Erinnerung bleiben dürfte.

Die Idee für ein Benefizkonzert hatte Ortsbürgermeister Emil Heid. Schnell hatte er das Hoffmann-Hammer-Trio, ihre Musiker und die Neupotzer Vereine für die Idee gewonnen.

Die Karten gingen weg wie warme Semmeln und der Kirchplatz war mit einer Freilicht-Bühne am Freitagnachmittag vorbereitet. Doch der Wettergott meinte es nicht gut mit den Künstlern. Das Konzert wurde in die für diesen Anlass viel zu kleine Kirche verlegt. Der Stimmung der rund 500 Gäste tat dies kein Abbruch. Es wurde ein schönes, zuweilen sentimentales Familienkonzert, das viele Zuhörer zum Mitsingen und Mitklatschen bewegte.

Inge Hoffmann, ihr Ehemann Erich und ihr Bruder Klaus Hammer boten eine Auslese an Lieder, Gedichten und pfälzer Geschichten aus über 50 Jahren Bühnenerfahrung. Beliebte Hoffmann-Hammer-Lieder wie „Die Gedanken sind frei“, in fünf Sprachen gesungen, „Brot und Rosen“ oder „Zukunft bau´n“ fehlten ebenso wenig wie das neue Lied „Leben am Strom“ oder „Der Freiheitsgedanke“. Zum Mitsingen luden Medleys der 60er und 70er Jahre ein. Beim Medley aus den 70er Jahren sang Edwin Hammer mit, der jüngere Bruder von Inge Hoffmann und Klaus Hammer.

Einer der Höhepunkte dürfte zweifelsfrei das traditionelle Stück „Ein Loch ist im Eimer“, vorgetragen von Klaus Hammer und Edwin Hammer gewesen sein, die nicht nur gesanglich, sondern auch schauspielerisch überzeugten und für viele Lacher im Publikum sorgen. „Da haben wir aber ganz tief in der Kiste gegraben“, schmunzelte Klaus Hammer, denn das Lied begleitete die Hammer-Geschwister schon in der Kindheit. So mancher Konzertbesucher wünschte sich, dass Edwin Hammer doch immer mit der Familie auftreten möge.

Aber was wäre ein Hoffmann-Hammer Auftritt ohne die pfälzische Mundart von Erich Hoffmann. Schelmisch rezitierte er Geschichten aus dem früheren Gemeindeleben und führte launig und mit viel Humor durch den Abend. Wie so häufig wurden die Geschwister Inge Hoffmann und Klaus Hammer von Gitarrist Edgar Zimmermann, Pianist Georg Metz und Multiinstrumentalist Paul Reinig begleitet, die sichtlich Spaß auf der Bühne hatten. So manches Mal ist man erstaunt darüber, wie vielseitig die Begleitmusiker agieren.

Das Konzert schloss mit dem Neupotzer Lied als Zugabe, bei dem es noch mal zu einem sehr seltenen Höhepunkt kam. Die Kinder von Inge Hoffrmann und Erich Hoffmann sangen, das musikalische Talent ihrer Eltern geerbt, die Strophen des Liedes, das ihre Eltern anlässlich der 700-Jahrfeier 1985 für das Korbmacherdorf geschrieben hatten. Wie vor 27 Jahren standen Dunja und Dominik mit ihren Eltern und ihrem Onkel auf der Bühne und sangen das Lied „vom Dorf am schönen Rhein“ in dem alle Menschen fröhlich sind.

Diejenigen, die keine Karten mehr bekommen haben, müssen nicht allzu traurig sein. Ortsbürgermeister Emil Heid kündigte an, dass man das Open-Air Konzert nachholen werde, wenn der Kirchplatz im kommenden Jahr umgestaltet wird. Er dankte den Künstlern für einen wunderbaren Konzertabend, den Gemeindemitarbeitern und den Vereinen für die gute Organisation und Bewirtung.

„Wochenblatt“ 30.08.2012